– warum es sich trotz allem stress lohnt, die elternzeit für ausgiebiges reisen zu nutzen
wir freuen uns, dass wir ab jetzt wöchentlich, sozusagen live berichten können wie eine elternzeit downunder aussehen kann. sybille ist mit ihrem mann und ihren drei kindern unterwegs und lässt uns an ihren erlebnissen teilhaben. wir können euch versichern: es wird nicht langweilig ;-) -los gehts!
„a change is as good as a holiday“- ein wechsel ist so gut wie urlaub – ein satz, den ich unweigerlich mit meiner mutter verbinde. sie hat ihn sehr oft gebraucht und verstanden habe ich ihn irgendwie schon immer aber so richtig begriffen erst jetzt, da ich selber kinder habe, nämlich drei jungs.
es wird ja oft diskutiert wie urlaub sich verändert wenn man kinder hat. die definition von urlaub ist laut DUDEN „dienst-, arbeitsfreie zeit, die jemand (zum zwecke der erholung) erhält“. ein fast schon lustig klingender satz, wenn man seine wohnung , die man mit drei kindern unter 6 teilt für die untermieter auf vordermann bringt und 4 reisetaschen, eine kraxe, 2 kinderrucksäcke, 2 handgepäckstaschen, 3 kindersitze und einen kinderwagen zusammenpackt, um für zwei monate ans andere ende der welt zu fjliegen…
genaugenommen geht es in unserem falle aber gar nicht um urlaub, sondern um die elternzeit für unseren jüngsten, der gerade mal 6 monate alt ist. und somit auch gar nicht um erholung, sondern um die bindung zwischen vater und kind. und auf welchem kontinent diese bindung verfestigt wird sollte ja keine rolle spielen, da kann man ruhig auch mal ein paar wochen winter gegen einen herrlichen sommer in sydney tauschen! wobei der plan im ursprung war, ein paar Wochen in der nachbarschaft unseres auslandsjahres in sydney vor 3 jahren zu verbringen, dann einen monat camperurlaub in neuseeland zu machen und auf dem rückweg noch ein abschiedscampingwochenende mit 7 befreundeten familien nördlich von sydney zu unternehmen – natürlich ahnten wir nicht, dass es anders kommen sollte…
das packen also: bei so einer reise gibt es ja eine menge unvorhersehbarer schwierigkeiten, die bereits beim packen anfangen. in unserem falle beschäftigten wir uns wochenlang mit der frage, wie die kinder wohl im neuseeländischen camper sitzen werden, da wohnmobile bekanntlich ja nur über beckengurte in den hinteren reihen verfügen, es aber unmöglich ist beckengurttaugliche kindersitze zu mieten. allein über die frage, wie dieses problem zu lösen sei, ob unsere herangehensweise zu deutsch ist oder wir das leben unserer kinder aufs spiel setzen, könnte man ein ganzes buch schreiben! nach abendlicher recherche (für die mein mann genug zeit hatte, da der jüngste sowieso nur auf seinem bauch schläft), regem austausch mit meinem bruder, der bei seiner geplanten USA-tour auf das gleiche problem gestoßen ist und ein paar klicks bei e-buy nannten wir einen beckengurttauglichen sitz für den 3 jährigen, sowie einen sogenannten „fangkörper“, der für oldtimerfahrten teuer gehandelt wird für unseren 5 jährigen unser eigen. der jüngste darf vorne sitzen, da gibt es ja auch dreipunktgurte. und los geht’s: am 23.12.2015 nach london – hongkong – sydney. erstaunlich, dass man sich als dreifachmutter nach über 24 stunden langstreckenflügen am ende fühlt wie nach einer durchschnittsnacht in berlin. spricht wohl nicht für den schlaf unserer kinder.
am 25.12.2015 hatten wir es tatsächlich geschafft: wir wurden am flughafen freudestrahlend von den barfuß laufenden kindern unserer freunde begrüßt, das licht sydneys drang in alle poren unserer körper, all die geliebten gerüche, geräusche und ausblicke… schon minuten nach der landung war klar: a change is as good as a holiday!