Mitte März ein Wochenende mit Kindern und Großeltern an der Ostsee zu verbringen ist natürlich wettermäßig eine heikle Angelegenheit und man sollte sich aufs Schlimmste einstellen. Haben wir gemacht. Wir haben dem Wind, dem Regen und der Kälte getrotzt, einen Vormittag tapfer am Strand Drachen steigen lassen und uns ansonsten zwischen Schwimmbad, Sauna und Kamin hin- und her bewegt. Und sind dann ganz zufrieden und auch ein klein bisschen erholt am Sonntag nach dem späten Frühstück wieder ins Auto Richtung Berlin gestiegen. Da wir sonst aber dazu neigen, jegliche Reisen bis auf die letzte Minute auszunutzen, haben wir uns nicht nehmen lassen, wenigstens einmal die Möglichkeiten auf der Rückreise zu checken und sind auf den Wildpark-MV gestoßen, den wir dann nach kurzem Check des Regenradars angesteuert haben.
Die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können!
Der 200ha große Wildpark beherbergt Wölfe, Braunbären und Luchse, Wildkatzen, Auerochsen und Damwild, Störche, Waschbären und Wildschweine und noch viele, viele Tiere mehr. Der Park ist auf einheimische Tiere spezialisiert und hat ein großzügiges, einladendes Besucherzentrum, in dem große Aquarien, ein Fischtunnel und sehr viele Informationen zu Naturereignissen, Lebensräumen und Umweltschutz zu finden sind. Außerdem gibt es einen sehr großen Streichelzoo-Bereich mit vielen von Kindern geliebten Kleintieren, aber auch Ponys, Ziegen und Hühnern.
Da wir genau zur rechten Zeit am Park eingetroffen sind, konnten wir gleich mit der großen Fütterungsrunde um 13 Uhr starten, die ich übrigens allen Besuchern wärmstens ans Herz legen würde! Die Tiergehege sind nämlich so großzügig gestaltet, dass man zu anderen Zeiten die meisten Tiere sicherlich kaum zu Gesicht bekommen würde und außerdem haben die beiden Mitarbeiter des Parks viele spannende Details zu den Tieren erzählt, so dass unsere Kinder und wir ihnen praktisch an den Lippen hingen. Und wer hat außerdem schon mal Wildschweine ganze Kuchenbleche essen sehen?
Eines der Highlights ist sicherlich das Wolfsrudel, das gierig nach den großen Fleischbrocken jagt und das man bei der Fütterung von einem aufwendig gestalteten Holzbrückenpfad aus beobachten kann. Von dort aus geht es über einen Kletterpfad und durch einen wundervoll gestalteten Spieltunnel weiter zu den Bären. Überhaupt wurden Kinder bei der Gestaltung des Parks auf eine tolle, unaufgeregte Art bedacht. Es gibt neben Kletterpfaden auch einen Barfußpfad, Fühlkästen, Gucklöcher ins Erdreich, geschnitzte Tiere aus Baumstämmen, eine Kletterspinne und natürlich auch einen Spielplatz.
Ein Nachmittagsbesuch war lange nicht ausreichend für so einen naturnahen, aufwendig und informativ gestalteten Wildpark und nur weil wir einige der Pfade und viele Spielmöglichkeiten wegen des Wetters gar nicht nutzen konnten, haben wir unsere Jungs überhaupt wieder zurück ins Auto bekommen. Ich kann den Park jedem, der in der Gegend unterwegs ist, empfehlen. Und falls man nicht so ganz in der Gegend ist, lohnt es sich auch ein paar Kilometer mehr zu fahren;-)