zurück in sydney knüpften wir sofort an die wunderbaren ersten wochen unserer großen reise an. wir machten uns in einer neuen wohnung zuhause, die nur gehminuten entfernt vom strand lag und uns jeden tag an der hundewiese und dem tennisplatz vorbeiführte, wahlweise auch an der wohnung, in der wir 3 jahre zuvor ein ganzes jahr verbrachten. durch die gewonnene zeit in dieser tollen stadt kam bald so etwas wie urlaubsalltag auf. höflich bedauerten unsere freunde unsere verpatzte neuseelandreise um dann zu betonen, wie schön es ist, dass wir wieder da sind. so nahmen wir noch an einschulungsfeiern und geburtstagen teil, die wir sonst nur von ferne bedacht hätten und freuten uns bei jedem freudigen anlass, dass wir ihn nicht verpassten. „das hätten wir jetzt aber nicht erlebt, wenn die neuseelandreise geklappt hätte“ wurde zum standardspruch unserer glücklichen kinder und auch wir merkten, wie erholsam ein wechselmodell aus ausflügen und alltag ohne arbeiten sein kann. sydney hat schier unerschöpfliche ausflugsmöglichkeiten, meist kombinierbar mit wunderschönen hafenblicken, fährfahrten und strandbesuchen.
und natürlich mit einem guten kaffee. es ist zwar mittlerweile bekannt, dass melbourne eine kaffeemetropole ist in der sich die besten baristas tummeln, doch aus deutscher sichtweise ist schon sydney der absolute oberhammer. jeder, wirklich jeder kaffee schmeckt einfach super, kommt er aus dem gourmetrestaurant oder von der tankstelle. hätte ich die zeit würde ich mir den spaß erlauben und mal versuchen einen schlechten kaffee zu bekommen. ich wette, dafür müsste ich noch ein kind kriegen, weil sonst die derzeitige elternzeit nicht ausreichen würde!
da unsere neue wohnung aber nur 3 wochen zu haben war, entschlossen wir unser am ende der gesamten reise geplantes campingwochenende mit freunden in port stevens zu verlängern und vorher die blue mountains und das hunter valley zu besuchen, um doch noch ein bisschen mehr reisefeeling zu ergattern. es mag jetzt wie meckern auf hohem niveau scheinen, aber packtechnisch eine vollkatastrophe! vier umzüge in knapp 2 wochen, wobei ein umzug ins zelt ist und das transportmittel ein sparsam gewählter mittelklassewagen. die tatsache, dass ich am ersten pack- und reisetag eine dicke erkältung bekam schmälerte die reiselust weiter aber tatsächlich: schon die erste aussicht auf die blauen berge machte all die anstrengung wett: a change is as good as a holiday!
wir wanderten und staunten, besuchten eindrucksvolle tropfsteinhöhlen und brieten marshmallows im garten. dann packten wir wieder und fuhren weiter.
das hunter valley hatte mein mann ausgewählt, weil es genau auf dem weg zwischen den blue mountains und der küste liegt, es dort ein caravan park mit pool gibt und weil es als schöne weinbauregion bekannt ist. ungeachtet der tatsache, dass man in einer weinbauregion vor allem weinproben machen kann, was mit 3 kleinkindern absolut keinen sinn macht. also verbrachten wir die ohnehin viel zu heißen tage im pool, vormittags alleine, nachmittags mit den straßenbauern der region, die nämlich den gesamten caravan park bewohnten. von touristen keine spur, die sind ja auch auf den weingütern. ohne kinder. dann packten wir wieder und fuhren weiter.
port stevens war dann vielleicht so etwas wie der krönende abschluss der reise: eingebettet in eine gruppe von 8 befreundeten familien, genauer gesagt 17 erwachsenen und 17 kindern verbrachten wir nochmal 3 traumhafte tage mit sanddünenrutschen, gegenseitigen zeltbesuchen, gemeinsamen grillabenden und unendlichem spaß im meer. dann packten wir wieder und fuhren zurück.
zurück nach sydney, um nach drei tagen im hostel endgültig zurück nach berlin zu fliegen… wir hatten es tatsächlich geschafft: wir waren so oft umgezogen, wir hatten so oft ein- und ausgepackt, dass wir uns tatsächlich ein klein wenig auf zuhause freuten. und außerdem wussten wir ja: a change is as good as a holiday!